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Dorfmoderation Niedersachsen

Dörfer zukunftsfähig und l(i)ebenswert

Die Dörfer in Niedersachsen stehen vor vielfältigen Herausforderungen und brauchen Mut zur Veränderung, um sich zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Aktuelle typische Einflussfaktoren auf die Dorfentwicklung sind Bevölkerungsrückgang, demografische Entwicklung, Leerstand sowie Strukturentwicklung in der Landwirtschaft.
Um diesen Faktoren etwas entgegenzusetzen, starten immer mehr Dörfer und Dorfgemeinschaften einen ganzheitlichen Dorfentwicklungsprozess für ihre zukunftsfähige Entwicklung, der darauf abzielt, ökonomische, ökologische und soziale Aspekte miteinander zu verbinden und die Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Dabei werden durch Dorfmoderationen, Bürgerbeteiligungsprojekte und lokale Initiativen Ideen für die Zukunft des Dorfes entwickelt und umgesetzt. 

Was ist Dorfmoderation?

Dorfmoderation ist ein partizipativer Prozess, der darauf abzielt, die Entwicklung eines Dorfes gemeinschaftlich zu gestalten. Bewohner*innen identifizieren ihre eigenen Bedürfnisse, Visionen und Ziele und setzen sie um. In diesem Zusammenhang engagieren sich qualifizierte Dorfmoderator*innen, eingebettet in die formalen und informellen Strukturen ihres Dorfes, bei der Gestaltung und Umsetzung von kleineren oder größeren Dorfentwicklungsprozessen. 

Was kann Dorfmoderation bewirken?

Stärkung der Gemeinschaft: Dorfmoderation fördert die Zusammenarbeit und das Engagement innerhalb der Dorfgemeinschaft. Indem sie die Bewohnerinnen und Bewohner zusammenbringt, um gemeinsam über die Zukunft ihres Dorfes zu diskutieren und zu entscheiden, entsteht ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl und eine größere Solidarität.

Partizipation und Empowerment: Durch die Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner in den Entscheidungsprozess ermöglicht die Dorfmoderation eine aktive Teilhabe am Dorfleben und stärkt das Empowerment der lokalen Gemeinschaft.

Nachhaltige Entwicklung: Dorfmoderation strebt eine nachhaltige Entwicklung des Dorfes an, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Durch die Integration von Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Prosperität wird eine ganzheitliche Entwicklung angestrebt, die die Bedürfnisse der aktuellen und zukünftigen Generationen berücksichtigt.

Stärkung der Selbstbestimmung und lokalen Identität: Dorfmoderation stärkt die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung der Dorfgemeinschaft, indem sie ihr die Möglichkeit gibt, ihre eigene Zukunft aktiv zu gestalten. Durch die Betonung lokaler Werte, Traditionen und Identität wird die Verbundenheit mit dem Dorf und seiner Geschichte gefördert.

Welche Rollen / Aufgaben können Dorfmoderator*innen übernehmen?

Dorfmoderator*innen engagieren sich ehrenamtlich, idealerweise im Team, damit sich jeder mit seinen Neigungen und Stärken einbringen kann. Dabei können die übernommen Aufgaben vielfältig sein. Sie ergeben sich aus den situativen Rahmenbedingungen vor Ort und den Zielen in der jeweiligen Dorfentwicklungsphase. 

Beispielsweise engagieren sie sich in den Bereichen:
_ Unterstützen von Projektgruppen (insbesondere während der Konzeptarbeit und beim Projektstart),
_ Vernetzen lokaler Akteure,
_ Finden und Sammeln von Ideen,
_ Modererieren von Dorfversammlungen u. ä.

Insgesamt können die Dorfmoderator*innen zu einen partizipativen und transparenten Dorfentwicklungsprozess beitragen, der auf die Bedürfnisse und Interessen der Dorfgemeinschaft zugeschnitten ist.

Ich möchte Dorfmoderator*in werden. Was ist zu tun?

Grundsätzlich kann jede*r Dorfbewohner*in, die/der Interesse hat und über die erforderlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften verfügt, im Team und eigenverantwortlich eine Moderatorenfunktion im Dorf zu übernehmen. Die Fortbildung zur/zum Dorfmoderator*in bereit auf Aufgaben vor.

Angehende Dorfmoderator*innen sollten mitbringen:
_ Durchhaltevermögen und Motivationsfähigkeit,
_ Eigeninitiative und Mut zur Veränderung,
_ Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen,
_ kommunikative Fähigkeiten, 
_ Konfliktfähigkeit und Lösungsorientierung

Interessierte (idealerweise als kleines Team)  wenden sich an ihren Ortsrat bzw. Gemeinderat. Nach Absprache mit ihm erfolgt dann die Anmeldung zu einer "Fortbildung zur/zum Dorfmoderator*in Niedersachsen", die an verschiedenen Standorten in Niedersachsen angeboten werden.

Für die Akzeptanz bei der Ausübung der Moderatorenfunktion ist es essentiell, im Vorfeld die groben Ziele mit dem örtlichen Gemeinderat abzustimmen.  

Inhalte der Fortbildung

Zunächst: Die Fortbildung wird aus Mitteln der Lotterie „Sparen+Gewinnen“ des Sparkassenverbandes Niedersachsen gefördert und ist für Sie kostenfrei (Zeitraum 2023-2026).

Kurstermine und Veranstaltungsorte werden auf unserer Internetseite veröffentlicht. 

Die Fortbildung umfasst 48 Unterrichtseinheiten (2 x 3 Tage) zzgl. Zeit für die Erarbeitung des Dorfanalyseschemas. Die Fortbildung schließt mit dem Zertifikat „Dorfmoderatoren Niedersachsen“ ab.


Themenschwerpunkte der Fortbildung sind
_ Reflexion der eigenen Rolle im Gefüge „Dorf“,
_ Grundlagen wissen!
_ Dorfanalyse (Methoden der Dorfbegehungen),
_ Im Dorf aktiv werden (u. a. Dorfwerkstätten),
_ Neue Perspektiven für das Dorf,
_ Vernetzung wirkt!

Hilfreich fürs Fundraising

Das Zertifikat kann bei der Akquise von Finanzmitteln aus Förderprogrammen hilfreich sein.
 

Hier dürfen Sie mitgestalten

Die Fortbildungen werden in ganz Niedersachsen angeboten. Sprechen Sie uns gerne an, um den nächsten Kurs in Ihrer Nähe zu finden. Alle aktuellen Termine finden Sie in dieser Übersicht oder direkt in unserer Fortbildungsdatenbank.

kurz & gut:

Was? Dorfgestaltung – partizipativ und zukunftsorientiert.

Wer? Interessierte mit Mut zur Veränderung und Motivationsfähigkeit.

Wie? Fortbildung mit 50 Unterrichtseinheiten in Kooperation mit interessierten Samtgemeinden bzw. Dorfregionen und der fan.

Wo? Niedersachsenweit, genaue Infos dazu bei der fan.