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Einsamkeit und Digitalisierung - Fluch und Segen einer neuen Technologie

in Kooperation mit dem Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. und dem RGZ der vhs des Landkreises Diepholz

Online-Veranstaltung

Einsamkeit betrifft nahezu alle Bevölkerungsgruppen und Milieus in unserer Gesellschaft. Die Digitalisierung durchdringt mittlerweile alle Lebensbereiche. Allein insofern kann davon ausgegangen werden, dass beide Bereiche oftmals Schnittpunkte aufweisen, an denen sich Wechselwirkungen zwischen ihnen ergeben. Auf der Grundlage der Publikation „Einsamkeit – Einblicke in Theorie und Praxis: Fokus Digitalisierung“ des Kompetenznetzes Einsamkeit (KNE) erfolgt eine konzeptionelle, wissenschaftsbasierte Annäherung an die Zusammenhänge zwischen beiden Handlungsfeldern. Die Ausrichtung der hierzu gewählten Perspektiven orientiert sich an dem Spannungsbogen, der sich zwischen Optionen des Zusammenhalts und der Teilhabe einerseits sowie den Risiken von Spaltung und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft andererseits ergibt. Erkenntnisinteresse besteht zuvorderst bezüglich der Frage, welches Potenzial digitale Errungenschaften haben, um Prozessen der Vereinsamung sowie sozialer Isolierung vorzubeugen und entgegenzuwirken. Inwiefern können sie gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern?

Welche Risiken der Vereinsamung und Separierung bringen digitale Technologien hingegen mit sich? Den gesellschaftlichen Spaltungsrisiken im Zusammenspiel von Einsamkeit und Digitalisierung wird durch erste Annäherungen an den Zusammenhang zwischen Einsamkeit, Digitalisierung und Radikalisierung in unserer Gesellschaft nachgegangen.

Anhand von Praxisbeispielen der KNE Salons 2024, die sich mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ befassten, wird aufgezeigt, welche praktischen Ansätze es bereits gibt, den digitalen Raum dazu zu nutzen, miteinander in Verbindung zu treten, Einsamkeit zu überwinden und einem gezielten Missbrauch digitaler Medien zur gesellschaftlichen Spaltung Einhalt zu gebieten. Abschließend werden aus der Ambivalenz der Digitalisierung abgeleitete Erfordernisse für die Erwachsenenbildung mit Blick auf digitale und Medienkompetenz formuliert. Der digital präsentierte Input soll im Einzelnen folgende Elemente umfassen:

  •     kurze Vorstellung des KNE
  •     Begriffsklärung: Einsamkeit, Digitalisierung
  •     Zusammenhänge zwischen Einsamkeit und Radikalisierung im digitalen Raum
  •     Praxisbeispiele zur Nutzung digitaler Technologien gegen Einsamkeit
  •     Implikationen für die Erwachsenenbildung (digitale und Medienkompetenz / Bildung gegen Einsamkeit)

In einem Praxisbeispiel aus der niedersächsischen Erwachsenenbildung stellt Neele Waterstrat (Regionales Grundbildungszentrum (RGZ) an der vhs des Landkreises Diepholz) Erkenntnisse aus dem Innovationsprojekt „Einfach digital!“ vor. Ursprünglich als offenes, aufsuchendes Bildungsangebot für alle Interessierten und insbesondere immobile Personen konzipiert, die ihre digitalen Kompetenzen stärken wollten, nutzten das Angebot überraschend häufig verwitwete Frauen. Erst das Angebot zeigte demnach diese Zielgruppe für digitale Grundbildungsangebote auf und machte den großen Bedarf deutlich, den besonders ältere Frauen in Umbruchsituationen häufig erleben.


ReferentInnen

Dr. Ludger Klein ( Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS)/Kompetenznetz Einsamkeit (KNE))

Termin

25.11.2025, 14:00 Uhr - 15:30 Uhr

Teilnahmegebühren

kostenlos

Veranstaltungsort
online
Anmeldung
Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung
Bödekerstraße 16
30161 Hannover
Telefon: (0511) 300330-330
eMail: info@aewb-nds.de
WWW: http://www.aewb-nds.de