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Biografiearbeit in Pflege und Betreuung

Fortbildung für Mitarbeitende in der Betreuung nach § 53c und § 45b SGB XI

Unsere Weiterbildung ist gem. der Richtlinien zur Qualifikation zusätzlicher Betreuungskräfte in Pflegeeinrichtungen des GKV konzipiert.

Mit Biographiearbeit kann in der Betreuung und Pflege zu einem respektvollen Kontakt mit hilfebedürftigen Menschen beigetragen werden.
Wer Geschichten seines Lebens erzählen kann, gewinnt wieder mehr Selbstwahrnehmung und Selbstvertrauen. Die Resilienz bei Betreuenden und Betreuten wird gestärkt und die Begegnung zwischen Menschen erhält mehr Nähe und Tiefe.
Die Wirkung von Biographiearbeit wird für Seminarteilnehmer auch „am eigenen Leib“ erfahrbar gemacht. Gerade in der zweitägigen Veranstaltung werden wir einen erheblichen Teil der Zeit darauf verwenden, mit verschiedenen Übungen zum “Blick in den Rückspiegel” auf das bereits gelebte Leben eigene Kompetenzen und Ressourcen zu erkennen und womöglich einen roten Faden zu entdecken.
Die Fragen danach, was einem Menschen wichtig ist und was von ihm bleiben soll, spielen bei der Betreuung und Pflege eine große Rolle und sind besonders in der letzten Lebensphase eine gute Möglichkeit, Nähe zwischen Betreuten und Betreuenden sowie mehr Selbstwahrnehmung zu erzeugen
Biographiearbeit in der Pflege
Biographiearbeit ist keine „neue Disziplin“, sondern ein zu integrierender Bestandteil in der Arbeit mit Menschen – besonders mit Menschen, die unserer Hilfe und Pflege bedürfen.
Sie ist laut bspw. einer Studie von Prof. Dr. Ernst Bohlmeijer als Beschäftigung mit der eigenen Lebensgeschichte deutlich gesundheitsfördernd. Emotionaler Stress, Sorgen und Belastungen können minimiert werden, Depressionen wird vorgebeugt und ein positiver und dankbarer Blick auf das Leben wird möglich.
Biographiearbeit gehört zum wichtigen Repertoire der modernen Pflege, um Menschen auf der persönlichen Ebene würdig begegnen zu können. Erinnerungspflege macht in der Regel auch sehr viel Spaß, kann vielfältige Befriedigung schaffen und alltägliche Betreuungssituationen spürbar entlasten. Zuhören, Aufnehmen und Verarbeiten gehören ebenso dazu wie das aktive Erzählen und das „Sprechen über die Dinge des Lebens”.
Eigene Erzählungen sind ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeit und leisten bei der Pflegearbeit als ganzheitlicher Zugang zum Menschen gute Dienste. Die aktuelle Lebenssituation kann dadurch umfassender begriffen und verbessert werden.
Ein Mensch, der aus seinem sozialen System gerissen wird, fühlt sich schnell heimatlos und fremd – verliert an Selbstvertrauen, besonders bei Hilfsbedürftigkeit in Alter oder Krankheit.
Menschen, die von sich selbst erzählen können, nehmen sich selbst wahr und bekommen mehr Selbstbewusstsein, wenn dem Schicksal des einzelnen Menschen ein Wert zugesprochen wird.
Gute Biografie-Arbeit verändert Erinnernde und Zuhörende: Der einzelne Mensch ist nicht mehr reduziert auf seine Erscheinung in der Gegenwart. Die alte pflegebedürftige Dame wird zur Frau mit eigener Lebensgeschichte, mit Träumen, Wünschen, Beruf und Sexualität und Respekt entsteht.
Doch Biographiearbeit braucht das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz und Achtsamkeit als innere Haltung. Gerade bei Menschen mit womöglich traumatisch besetzter Vergangenheit durch Flucht und Krieg kann es Angst vor Vertrauensmissbrauch oder Kritik, Schuldgefühle und Verletzungen geben.
Das Seminar zeigt an Übungen mit der eigenen Geschichte, wie Biographiearbeit wirken kann und möchte Anleitungen geben, wie Erinnerungsarbeit mit Leichtigkeit über verschiedene Zugänge in den Alltag eingebaut werden kann.
Entweder im Zwiegespräch oder in der Gruppe
• Mit einer Sammlung von Gegenständen
• In Erzählcafés oder Erzählrunden
• Mit Musik
Für individuelle Fragen und Themen der Teilnehmer wird es Raum geben.

Bitte melden Sie sich bis spätestens drei Wochen vor Veranstaltungstermin verbindlich an.


Zielgruppe
Engagierte in der Arbeit für und mit Senior:innen
ReferentInnen

Leitung: Susanne Benze

Päd. Verantwortung: Simone Truderung

Termin

Beginn: 13.03.2023, 11:00-18:00 Uhr

Ende: 14.03.2023, 09:00-14:30 Uhr

Teilnahmegebühren

91,- € Ü/V/EZ + 189,- € Seminargebühr

Veranstaltungsort
Stephansstift, Zentrum für Erwachsenenbildung (ZEB)
Kirchröder Str. 44
30625  Hannover
Anmeldung
Stephansstift, Zentrum für Erwachsenenbildung
Kirchröder Str. 44
30625 Hannover
Merle Banaag
Telefon: 0511 5353-337
FAX: (0511) 5353596
eMail: banaag@zeb.stephansstift.de
WWW: http://www.zeb.stephansstift.de