Fachtag: Gemeinsam stark! Machtkritisches Empowerment für Frauen in Verwaltung und Ehrenamt
Gesellschaftliche und mediale Debatten sind zunehmend von Polarisierungen, Anfeindungen und demokratiefeindlichen Strömungen geprägt. Hierbei stellen Antifeminismus, Rassismus und Queerfeindlichkeit eine wachsende Herausforderung für die Demokratie dar, indem sie gleichstellungspolitische Arbeit delegitimieren, Teilhabe beschränken und zentrale demokratische Strukturen untergraben. Frauen* in ehrenamtlichen und hauptamtlichen Funktionen erleben zunehmend, dass ihre gleichstellungspolitische Arbeit infrage gestellt wird und sie persönlichen Anfeindungen ausgesetzt sind. Besonders betroffen sind mehrfach marginalisierte Frauen*, deren Rückzug aus Ämtern und Engagement nicht nur die individuelle Teilhabe einschränkt, sondern auch demokratische Strukturen schwächt.
Der Fachtag bietet eine Plattform, um diese Entwicklungen intersektional zu analysieren, Erfahrungen auszutauschen und Strategien für einen macht- und diskriminierungskritischen Umgang zu entwickeln. Fachvorträge und Workshops eröffnen Räume für Empowerment, diversitätssensible Organisationsentwicklung sowie Ansätze, die Intersektionalität und Powersharing in den Mittelpunkt stellen. Im Fokus stehen Austausch, Vernetzung und die Entwicklung konkreter Handlungsoptionen, die Teilnehmende in ihrer Praxis stärken und zu diskriminierungskritischen Strukturen beitragen.
Buchbare Workshops: Bitte buchen Sie sich nur für einen Workshop ein, da diese paralell stattfinden.
Workshop 1: Antifeminismus und Queerfeindlichkeit - Amelie Henze, (Bildungsreferentin und Beraterin für Vielfaltssensibilität, Gleichstellung und Queerfeminismus): Antifeminismus und Sexismus begegnen uns in Verwaltung, Ehrenamt und Alltag – manchmal subtil, manchmal ganz offen. Häufig sind damit auch queerfeindliche Haltungen verbunden, da feministische und queere Perspektiven etablierte Macht- und Rollenbilder infrage stellen. Im Workshop werden zentrale Begriffe geklärt und typische Narrative beleuchtet. Teilnehmende tauschen Erfahrungen aus und erarbeiten gemeinsam Handlungsstrategien, um diskriminierenden Haltungen selbstbewusst zu begegnen. Interaktive Methoden und ein empowernder Blick auf die eigenen Ressourcen stärken die Handlungssicherheit.
Workshop 2: Empowerment-Workshop für BIPoC - Zeliha Özdemir, (Referentin für Diversität Technische Universität Braunschweig): Im geschützten Raum dieses Workshops stehen die Perspektiven von BIPoC (Black, Indigenous und People of Color) im Mittelpunkt. Gemeinsam reflektieren wir Erfahrungen mit Rassismus und Mehrfachdiskriminierung und stärken ihre kollektiven Ressourcen. Der Workshop richtet sich an BIPoC, die sich empowern, vernetzen und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten erweitern möchten.
Workshop 3: Diversitätssensible Organisationsentwicklung - Hannah Lutat, (Beraterin, Referentin und Trainerin für Rassismuskritik & Empowerment): Wie können Organisationen so gestaltet werden, dass wirklich alle mitgedacht und einbezogen werden? Dieser Workshop lädt dazu ein, Routinen und Strukturen in Verwaltungen, Vereinen und Initiativen kritisch zu hinterfragen. Gemeinsam werden Stolpersteine identifiziert und Methoden vorgestellt, die mehr Teilhabe ermöglichen. In interaktiven Arbeitsphasen übertragen die Teilnehmenden die Impulse auf ihre eigene Praxis. Ziel ist es, konkrete Ideen und erste Umsetzungsschritte für eine diskriminierungssensible Organisationskultur zu entwickeln.
Workshop 4: Solidarisch und Intersektional - Powersharing in der Praxis - Franciska R. Petsch, (Sozialwissenschaftler*in, Bildungsreferent*in und Fachkraft für Culture & People Manager*in (IHK): Wie können Machtverhältnisse in Organisationen kritisch hinterfragt und gerechter gestaltet werden? Dieser Workshop vermittelt Grundlagen des Powersharing und zeigt, wie ein intersektionaler Blick hilft, unterschiedliche Diskriminierungsformen sichtbar zu machen. Gemeinsam werden praktische Ansätze entwickelt, um Strukturen inklusiver zu gestalten und Teilhabe in Verwaltung, Ehrenamt und Selbstorganisation zu stärken.
Hinweise zur Barrierearmut: Der Fachtag wird in deutscher Lautsprache stattfinden. Das Gebäude ist weitgehend barrierefrei und behindertengerecht. Das Freizeitheim verfügt von der Straßenebene und von der Haltestelle der Stadtbahn aus über einen rollstuhlgerechten Zugang.
Sollten Sie besondere Wünsche und Bedarfe haben, geben Sie dies bitte bei der Anmeldung an. Wir bemühen uns, Ihnen die Teilnahme zu ermöglichen.
Awareness: Während der gesamten Veranstaltung ist eine Awarenessperson anwesend. Sie steht als vertrauliche Ansprechperson zur Verfügung, unterstützt bei Fragen oder Konflikten und kann hinzugezogen werden, wenn sich Teilnehmende unwohl fühlen.
Zielgruppen: Ehren- und hauptamtliche Amtsträger*innen, Mitarbeiter*innen der öffentlichen Verwaltung, Gleichstellungs- und Koordinationsbeauftragte, Personen aus Migrant*innen-Selbstorganisationen sowie weitere Interessierte, die ihre Arbeit um macht- und diskriminierungskritische Perspektiven erweitern möchten.
Ansprechpersonen:
Sandrine Witolla │sandrine.witolla@vnb.de
Lisa Doppler | lisa.doppler@vnb.de
Dozierendenteam in den Workshops
Dienstag, 28.10.2025, 9:30 - 16:00 Uhr
kostenfrei
Vahrenwalder Str. 92
30165 Hannover
Calenberger Esplanade 2
30169 Hannover
Sandrine Witolla
Telefon: (0511) 1235649-0
eMail: sandrine Witolla@vnb.de
WWW: http://www.vnb.de